Alfy

Liebe Renate,

vielen Dank für die schönen Bilder. Wir hatten gestern einen sehr aufregenden Tag und möchten uns noch einmal dafür bedanken, daß alles so reibungslos geklappt hat.

Nach einem Tag mit Alfy kann man nur vermuten, in welche Richtung sich unsere Beziehung entwickeln wird – aber es gab schon im Vergleich gestern abend – heute morgen – heute abend große Veränderungen im positiven Sinne. Gestern Nacht meldete Alfy sich mit recht viel Gebell an. Die Nachbarn wußten, welche Stunde geschlagen hatte. Allerdings wollte Alfy lediglich die Katzen lautstark zum Spielen auffordern. Das haben die aber nicht verstanden.

Heute ging das alles schon viel sittlicher von der Bühne – bellen nur noch ab und an, ansonsten toleriert man sich – ich denke, daß unser kleiner Kater und Alfy einmal dicke Freunde werden, sobald das Kätzchen eine vom Hund ernstzunehmende Größe erreicht hat.

Den Kindern gegenüber ist Alfy sehr neutral. Er weiss, daß sie dazu gehören und schaut wo sie sind, aber ansonsten interessiert er sich nicht so sehr für sie – lediglich das Spielzeug hat einen gewissen Reiz.

Heute morgen war ich arbeiten – Alfy bezog so lange Quartier im Badezimmer – nach meiner Heimkehr konnten mir die Nachbarn berichten, daß er nicht gebellt hatte. Es gab auch keine Schäden an Möbeln, Decken etc. Nicht einmal die Kaustäbchen waren angerührt. Wahrscheinlich hat er sich hingelegt und gedöst, bis ich wiederkam. Darüber bin ich wirklich froh – ob dieses Verhalten zur Gewohnheit wird, zeigt sich dann in der nächsten Woche.

Heute habe ich mit Alfy schon das halbe Dorf erkundet und das halbe Dorf kennt nun auch Alfy. Er gefällt den Leuten gut und er reagiert auch freundlich und kontaktfreudig auf die Leute, egal ob Männer, Frauen oder Kinder. Am Nachmittag waren wir bereits beim Tierarzt – alles kein Problem, keine Anzeichen von Nervösität, hauptsache er darf mit uns mitkommen. Autofahren ist auch kein Problem – gestern schon hatten wir beim Heimfahren das Gefühl, daß wir den Hund vielleicht in Wien vergessen hätten. Man hat ihn nicht gehört und kaum gesehen und wir konnten die 4,5 Stunden bis Zell am See durchfahren.

Es scheint also keine Probleme zu geben!

Nur eine Frage konnten wir noch nicht klären – wem gehört das Bett!!!

Mein Vorsatz wäre gewesen, Hund von Anfang an nicht ins Bett, schon gar nicht so einen großen. Allerdings wollte ich ihn mit ins Zimmer nehmen, damit er nicht allein ist und schneller zur Ruhe kommt. Alles schön und gut. Der Hund war schneller in meinem Bett, als ich im Schlafzimmer. Dann begann das Spiel: Hund raus – Hund wieder rein – bestimmt 20mal. Alfy begreift anfürsich schnell, was man von ihm will, aber in diesem Fall war mein Bett für ihn so selbstverständlich – da gab es gar keine Alternative! Irgendwann war es dann soweit – ich wollte endlich schlafen – am Morgen wartete die Arbeit auf mich. Also Hunddecke auf die Nachbarseite – das ist der Vorteil, wenn man alleinstehend ist. Diese hatte kurz darauf ein schönes, großes Loch. Also noch den – Gott sei Dank – vorsorglich gekauften Hundeknochen mit ins Bett. Den hat Alfy dann in den nächsten zwei Stunden neben mir kleingeschreddert, darauf hin hat er sich quer durch mein Bett gesuhlt – hin und wieder hatte ich die nasse Schnauze in meinem Gesicht und irgendwann war es dann soweit: Der Hund schmeisst sich regelrecht auf mich drauf und schläft ein und so haben wir es dann bis zum Morgen auch gehalten. Es gibt doch nichts Schöneres, als gemeinsam aufzuwachen …

Diese Nacht wird nicht anders verlaufen – vielleicht ohne den Hundeknochen – aber in näherer Zukunft bekommt der Hund dann seinen Schlafplatz außerhalb meines Bettes – so zumindest der Vorsatz.

In diesem Sinne wünsche ich noch einen schönen Abend, viele herzliche Grüße auch an Father Anthony – man merkt, daß der Hund einen wirklich guten Umgang hatte!

Viele liebe Grüße

 

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