Luise (vormals Kathi)

Von klein auf war ich immer mit Hunden zusammen und als ich gerade einmal 3 Tage alt war ist unser Boxer zu mir ins Gitterbett gesprungen.
Vermutlich war es da schon um mich geschehen. Eigentlich wollte ich diesmal keinen Cocker, weil ich Angst hatte, mit unserer früheren Hündin zu vergleichen, aber nachdem mir  Luise gezeigt hat dachte ich mir „das ist ja auch wieder eine, die keiner will“.
Sie war zwar gerade auf dem Weg zur Arbeit, hat sich dann aber frei nehmen können und so sind wir gleich die 250 Km zu Luise gefahren.
Ich fand das so toll, dass sie sich für uns fremde Menschen gleich Urlaub nimmt und auch dort mit den vielen Hunden war ich total beeindruckt.
Zwar total verheult und nicht ganz da, weil Daisy gerade gehen musste, aber inmitten von 6 Hunden war das genau das richtige.
Es hat aber auf Anhieb gepasst, wie waren einander sofort sympathisch und wir hätten nie gedacht, dass wir Luise auch mitnehmen dürfen, waren dann aber umso glücklicher.
Die Heimfahrt hat sie bei mir auf dem Schoß gesessen und zuhause war sie so schüchtern und ängstlich, dass sie nicht mal zu uns ins Bett gekommen ist.
Nachts habe ich mich dann mit meiner Bettdecke auf den Teppich vor der Küche gelegt und sie kam ganz schüchtern zu mir.
Heute, nur einem Monat später, sieht das ganze schon anders aus.
Luise schläft auf meinem Kopfkissen. Komplett! Ich bekomme ein kleines Eckchen und ab und zu auch eine Pfote ins Gesicht.
Sie ist ein Morgenmuffel, frühstückt zwar um kurz nach 6, möchte dann aber weiter schlafen und nach kurzer Freude wegen „endlich fahren wir arbeiten“ schläft sie fein im Auto weiter.
Alleine bleiben ist nicht ihr Ding, aber bisher musste sie erst etwa 2 Stunden alleine zuhause bleiben und wenn ich Termine habe, sind es in den 4 Wochen auch insgesamt 2 Stunden Auto-Arrest gewesen.
Wenn ich zurück komme ans Auto ist immer ganz grosse Panik, kaum fahre ich los, schläft die kleine Maus und das unter 60 Sekunden.
Das Leben kann schon schwer sein. 😉
Heute war sie wieder mit bei der Krankengymnastik und küsst mir immer das Gesicht bei den Übungen auf dem Boden.
Bei den Schlafstellungen mit Luise bleibt das eben nicht aus. Krumm und humpelnd quält man sich da jeden morgen aus dem Bett.
Luise ist ein absoluter Traumhund und ich bin  so sehr dankbar, was sie da geleistet haben.
Die Kleine ist stubenrein, vom ersten Tag in im Büro war sie total lieb, fährt gerne Auto, geht brav an der Leine, ich kann gar nichts finden, das nicht toll an ihr wäre.
Es gab noch keinen Hund, der so brav vom ersten Tag an war wie Luise.
Alles andere bringen wir ihr noch bei: betteln am Tisch zum Beispiel.
Beim Friseur waren wir auch schon zwei mal. Ich habe zwar selbst eine Profi-Schermaschine, aber sie hat so sehr gezappelt, dass ich Angst hatte, ihr weh zu tun.
Sie sieht jetzt aus wie ein Baby und jeden Tag werde ich gefragt, wie alt sie denn ist und dann kommt die Frage „Wochen ?“ nee, Jahre!
Und das Auge? Ach, die hätte ich auch genommen.
Ja, klar!
„Davon gibt es ganz viele.“ Sage ich dann und peinliches Schweigen kommt.

Ich möchte mich ganz, ganz herzlich bedanken, dass Luise jetzt durch Dich bei mir sein kann.
Ohne eine Tierschutzorganisation wie Eure wäre das nicht möglich.
Zwar kann ich einen perfekten Platz bieten, könnte aber niemals mit dem Elend zurecht kommen mit dem Du jeden Tag zu tun hast.
Selbst ein Pflegeplatz wäre bei mir schon kaum vorstellbar, weil es niemanden gäbe, der meinen hohen Ansprüchen gerecht werden könnte.

Vielen, vielen Dank daher an alle, die jeden Tag für die armen Hunde kämpfen und einen ganz besonderen Dank an die, die bei der Rettung meiner Kleinen mitgeholfen haben.

Herzliche Grüsse!

 

Luise