Mädi

Ich grüße Sie, Frau Grell,

Mädi habe ich im November 2010 von der Pflegestelle bei Romana übernommen. Zu der Zeit hatten wir bereits eine Bracke: Ina.

Ina hat Mädi viele Sachen beigebracht, z.B. Mäuse suchen und danach buddeln. Außerdem gab Ina Mädi Sicherheit, wenn sie Angst hatte, z.B. an Silvester. Mädi hat sich sehr an Ina orientiert. Sie verstanden sich blendend. Waren ein Herz und eine Seele. Sie haben sich NIE gezofft. Die Zeit mit Mädi war nicht immer einfach, da sie unter Epilepsie litt und gehbehindert war, aber das haben wir alles gut gemeistert.

Die Anfälle waren nicht so oft und nicht so schwer. Und unsere Wanderungen wurden Mädi ihrer Möglichkeit (mit dem steifen Bein) angepasst. Und trotzdem haben wir viele, viele Wanderungen und Spaziergänge gemacht. Wir hatten eine wirklich gute Zeit zusammen. Die Sommermonate haben wir auf der Alm verbracht, wo Mädi mit zum Vieh ging und die Almbesucher verbellte, oder meistens faul in der Sonne lag. Oder bei Regen in der Almhütte im Bettchen eingekuschelt war. Die anderen Monate lebten wir im Tal, in unserem Haus mit großer Terrasse und großem Garten. Das war ideal für Mädi und Ina. Dort konnten sie durch den Garten fetzen und zusammen spielen, oder Unfug treiben (Löcher buddeln) und natürlich „Aufpassen“. Nach der Almzeit habe ich im Büro gearbeitet, wo Mädi mich auch begleiten durfte. Dort hat sie die ganze Arbeitszeit lang brav in ihrem Körbchen gelegen und geschlafen. Man bemerkte gar nicht, dass sie anwesend war. Obwohl Mädi bestimmt in ihren ersten Jahren keine gute Zeit hatte, war sie einfach nur lieb, lieb und nochmals lieb. Sie wedelte immer mit ihrem Schwanz, auch, wenn sie mal Schimpfe bekam. Es gab nie einen Knurrer von ihr. Sie war immer freundlich. Sie war außerdem Meisterin darin, das Katzenfutter still und heimlich aufzufressen. Da nützte auch das Schimpfen nichts. Davon war sie einfach nicht abzubringen und trotz Acht-Gebens schaffte sie es immer und immer wieder, schneller als ich zu sein. Bevor ich bemerkt hatte, dass sie auf dem Weg dorthin war, hatte sie es schon gefressen. Ina mussten wir im Mai 2020 wegen Krebs gehen lassen und nun im Mai 2021, fast auf den Tag genau 1 Jahr nach Ina, ist Mädi ihr gefolgt. Ganz unerwartet, bis zur letzten Stunde nicht wirklich geglaubt, dass dies nun das Ende von Mädi und meiner Zeit ist. Sie bekam Atemnot – und niemand konnte ihr mehr helfen. Es war so traurig! Mädi hatte auf jeden Fall länger ein gutes Leben, als ein schlechtes – und das tröstet mich, denn so sollte es sein. Meine liebe Mädi: Ich vermisse dich und danke dir für die schöne gemeinsame Zeit mit dir. Für deine Liebe und Vertrauen und für die Freude, die du uns bereitest hast. Danke! Du bleibst UNVERGESSEN.