Gioio

Gioio wurde 2010 in Bosnien Herzegowina geboren und, gemeinsam mit seinem Bruder, von einem alten Mann vor dem Tod gerettet. Der alte Mann kümmerte sich rührend um die beiden, bis zu dem Zeitpunkt, an dem er selbst ins Pflegeheim kam und dort auch verstorben ist.

Beide Hunde hatten Glück und kamen zu Pater Anthony in seine Auffangstation unter der Schutzherrschaft von Animal Care International. Dort wurden sie gehegt und versorgt. Aus Erzählungen weiß ich, dass die Kinder nachmittags mit Gioio spazieren gegangen sind und er Kinder sehr liebte.

Ich bin damals über eine Tieranzeige auf Gioio aufmerksam geworden, viele Gespräche führte ich mit Renate Grell von ACI, sodass ich mich am 5.12.2015 auf den Weg nach Wien machte, wo ich Gioio nach seiner Reise von BH übernahm und heim nach Tirol brachte.

Niemals, keine einzige Sekunde, habe ich, haben wir diesen Schritt bereut. Unser „Jo-i“ war ein ruhiger, sehr sanfter Hund, bescheiden, oft etwas zu sehr zurückgezogen, er konnte Lärm um sich nicht leiden. Den Kindern war er in all den Jahren ein treuer Freund, der niemals auch nur einen einzigen Knurrer von sich gegeben hat. Er war ein toller Therapiehund für betagte Menschen- und er war mein bester Begleiter am Berg

Wir wussten um seine Herzschwäche Bescheid, es war schon lange Zeit vergrößert, und vor 2 Jahren kam dann noch eine Borreliose Infektion dazu, 2x ist er nochmals von der Schippe gesprungen, obwohl nach der Sache mit dem Zeck er nie wieder so fit wurde wie er davor war.

Das letzte Wochenende verließen ihn seine Kräfte. Er brach während dem Gassi-Gehen öfters nieder und hatte Mühe, wieder aufzustehen. Ich nahm das noch nicht so ernst, er hatte immer wieder mal schlechtere, mal bessere Tage. Die Nacht war unruhig, er hustete und bekam Schnappatmung.

Am Montag-Morgen ging er mit Geri noch raus, erledigte sein Geschäft und schleppte sich mit letzter Kraft heim. Als Xeni aus ihrem Zimmer kam, winselte er sie an, und sie setzte sich ein paar Minuten vor der Schule zu ihm. Als er dann sein Futter nicht mehr ansah und auch keine Leckerlies mehr annahm, schaute ich ihn an und sagte „Was ist los?“

Gioio schaute mich an, dann legte er den Kopf zur Seite und sah in die andere Richtung. Ich wusste Bescheid – Gioio starb eine Stunde später in meinem Arm zuhause auf seinem Platz, in seinem Daheim. In dem Moment, wo seine Atemzüge langsamer wurden, bedankte ich mich bei ihm für all die schönen Jahre, die er mich und die Kinder begleitet hatte. Er war eine Seele von Hund.

In stillem Gedenken